Karma Kagyü Tradition

Die Karma Kagyü Tradition blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Aus Indien ...

Die in der Karma-Kagyü-Schule überlieferten Lehren gehen, wie alle buddhistischen Traditionen, auf Buddha Shakyamuni zurück, der vor über 2500 Jahren in Indien lebte und lehrte.

Der tibetische Name „Kagyü" ist die Kurzform für „Kabab Shi'i Gyüpa", die „Linie der Vier Überlieferungen". Diese Bezeichnung geht darauf zurück, dass der große indische Meister Tilopa (988-1069) verschiedene buddhistische Überlieferungen in sich vereinte, die von Mahasiddhas („großen Verwirklichten") wie Saraha, Shavaripa, Nagarjuna, Dombipa und Maitripa praktiziert und gelehrt worden waren. Tilopas Hauptschüler war der Meister Naropa. Die nach ihm benannten „Sechs Lehren des Naropa" sind bis heute Bestandteil der Praxis in der Kagyü-Linie. Naropa wiederum, war der Lehrer Marpas, durch den die Kagyü-Übertragung im 11. Jahrhundert nach Tibet kam.

... über Tibet ...

Zu den berühmtesten Meistern der Kagyü-Tradition in Tibet zählen Marpa, der Yogi ­Milarepa, Gampopa und die Inkarnationen der Karmapas. Der 16. Karmapa, Rangjung Rigpe Dorje (1924-1981), verließ Tibet im Jahr 1959 aufgrund der chinesischen Invasion. Er war maßgeblich an der Erhaltung und Überlieferung des tibetischen Buddhismus auch im Westen beteiligt.

... nach Österreich

Im Jahr 1977 besuchte der 16. Gyalwa Karmapa auch Österreich. Nach seinem Tod wurde die Karma Kagyü-Schule von Künsig Shamarpa, dem zweithöchsten Lehrer dieser Tradition, geleitet, auf dessen Initiative im Jahr 1982 das Karma Kagyü-Zentrum in Wien entstand.